Bürgerliche wollen eine Verdoppelung der Uni-Semestergebühren, heisst es (Tages-Anzeiger vom 25.11.09). Trotz tiefen Studiengebühren herrscht auch heute noch eine grosse Chancenungleichheit was das Studium angeht. Über 50% der Medizinstudierenden haben Akademiker-Eltern (Bundesamt für Statistik). Und jetzt will die kantonale bürgerliche Ratsmehrheit ihre heiss umworbene “bürgerliche Mittelschicht” auch noch ganz vom Studium ausschliessen. Man soll den Studierenden Anreize bieten, damit sie möglichst schnell das Studium abschliessen, sagt zumindest avenir suisse. Nicht, dass sie noch auf die Idee kommen einen Hörsaal zu besetzen. Doch wenn man wirklich Anreize setzen möchte, dann machen wir es doch wie bei den Verkehrsbussen. Führen wir (eltern-)einkommensabhängige Studiengebühren ein. Oder wenigstens Teilzeitstudiengebühren. Weshalb denn soll ein Teilzeitstudium im Semester denn gleich viel kosten wie ein elterlich finanziertes Vollzeitstudium?

Auch die Idee der Bildungsgutscheine wäre vielleicht wieder einmal zu erwägen. Weshalb sollen den die 50% Akademikerkinder ihre Ausbildung zu einem vernünftigen Preis machen, während die Kinder der Mittel und Unterschicht für jeden Abendkurs nach der Lehre ein Vermögen ausgeben.